Am 19. November 2017 ist Charles Manson, einer der berüchtigsten Mörder des 20. Jahrhunderts, im Alter von 83 nach mehr als 45 Jahren im Gefängnis gestorben.
Im Oktober 1991 war ich auf Spurensuche in Los Angeles und im Death Valley. Das ist mein Bericht aus der ZEIT vom 8. November 1991.
Hinter Death Valley Junction, an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, verbirgt ein namenloser Felshügel den Lebensraum von Cyprinodon diabolis. Seit zehn- bis zwanzigtausend Jahren lebt der 2,5 Zentimeter kleine Wüsten- pupfish in seinem unterirdischen Höhlensystem. Die 800 Fischlein existieren im vermutlich engsten Lebensraum, über den eine einzelne Tierart verfügt. Drei Löcher in der Felskruste führen hinab in die dunkle Welt des pupfish. Der Zugang ist mit Stacheldraht, Schlössern und Stahltür gesichert. In sieben Meter Tiefe glänzt schwarz die Wasseroberfläche. Das ist Devil’s Hole.
Vor dem Teufelsloch hockte im Herbst 1968 ein Mann, der sich für Jesus Christus hielt. Nach drei Tagen Wüste hatte er kraft seines Geistes hier den verborgenen Zugang zu der unterirdischen goldenen Stadt aus dem Mythos der Hopi und damit das Schlußglied einer Kette paranoider Folgerungen gefunden.
In der goldenen Stadt würden er und seine Anhänger die bevorstehende Weltherrschaft der schwarzen Rasse nicht nur überstehen, sondern als wahre weiße Herrenmenschen siegreich beenden. Nach einem Song aus dem berühmten „Weißen Album“ der Beatles nannte der Mann den kommenden Rassenkrieg Helter Skelter, Durcheinander.