Susanne Saygin wurde am 29.3.2019 mit dem Wittwer-Thalia Debütkrimipreis 2019 für ihren Erstling FEINDE vor 300 Krimifans im Stuttgarter Wilhelma-Theater ausgezeichnet. Die Laudatio:
Als Susanne Saygin eines Morgens im Jahre 2009 in Köln-Ehrenfeld aufwachte, wurde ihr klar: ihre Welt hatte sich verändert. In das Nachbarhaus, in dem nur Platz für 80 Personen war, waren 250 bulgarische Roma eingesickert. Sie machten Krach und Müll, sie rochen schlecht, und Susanne Saygin machte eine verstörende Erfahrung. Ihre in sorgsamer Distanz zu überbevölkerten Häusern entwickelte politisch korrekte, wie sie sagt „unreflektierte Pro-Multi-Kulti-Haltung“ fiel in sich zusammen und wich sehr emotionalen, unkontrollierten Fluchtgedanken. Political correctness schlug, mit der Realität konfrontiert, um in Abscheu und sogar Hassgefühle.
Das war die Urszene, aus der der Kriminalroman FEINDE entstanden ist, der hier heute als bestes Debüt des Jahres 2018 ausgezeichnet wird.
„Etwas ist nicht geheuer. Damit fängt es an.“ Mit diesem Satz eröffnet Ernst Bloch seinen Essay über den Kriminalroman. Susanne Saygin war nicht nur ein Etwas nicht geheuer, sondern zwei.