Wiederentdeckung eines der ganz Großen der internationalen Kriminalliteratur
Giorgio Scerbanenco, 1911 in Kiew geboren, aufgewachsen in Rom, verschlagen nach Mailand, gestorben 1969 viel zu jung daselbst, transponierte nicht nur das Modell des amerikanischen Privatdetektivs in die italienische Wirklichkeit der End-Sechziger-Jahre und wurde dadurch zum Paten des modernen italienischen Kriminalromans. Mit seinen vier Romanen um den Arzt, Mörder aus Mitleid und Polizisten Duca Lamberti schlug er eine gegenüber allen Ideologien skeptische, an jeder übergeordneten Moral zweifelnde bissige Tonlage an, die in der Kriminalliteratur selten war und selten geblieben ist.
Jeder italienische Kriminalschriftsteller ist stolz, wenn er die höchste Auszeichnung, den Premio Scerbanenco, erhält. Jetzt gibt der kleine Folio-Verlag aus Südtirol und Wien, spätestens seit der Veröffentlichung von Giancarlo de Cataldos Romanzo Criminale eine allererste Adresse für italienische Kriminalliteratur im detuschsprachigen Raum, die vier Romane um Duca Alberti neu heraus. Mit Vorworten von Giancarlo de Catalado und Gianrico Carofiglio, von Thomas Wörtche und mir.
Mein Nachwort zu dem zweiten Band Die Verratenen, 1966 erschienen als Traduttori di tutti, können Sie hier nachlesen: Nachwort DIE VERRATENEN